Stümper. [20.07.2005 pmg] Zu den guten Dingen in Montréal gehört, dass Deutschland so weit weg ist. Wenn es hier dann doch mal in Erscheinung tritt, dann meistens auf irgendwie seltsame Weise, positiv oder negativ.
Zur Zeit finden in Montréal ja die Schwimm-Weltmeisterschaften statt, bei denen die deutschen Sportler auch schon irgendwie erfolgreich waren, aber das finde ich nicht weiter von Belang. Auf der Titelseite der gestrigen Ausgabe von "La Presse" drohte nun allerdings eine kanadische Turmspringerin mit ihrem Kopf auf den von Adolf Hitler zu stürzen.
Denn gestern sollte in Montréal eine Versteigerung stattfinden, die schon seit einiger Zeit öffentliche Aufmerksamkeit findet. Vier Skizzen des verhinderten Künstlers für stümperhafte Entwürfe monumentaler oder heimattümelnder Gebäude sowie zwei handsignierte Glückwunschkarten des größten Verbrechers in der Menschheitsgeschichte sollten an private Bieter verkauft werden. Die jüdische Gemeinde protestiert und meint, diese Dokumente sollten nicht als private Sammlerstücke versteigert werden, sondern an einem geeigneten Ort für legitime Forschungen zu Personen der Zeitgeschichte aufbewahrt werden.