Alltag und Identität _ Notizen aus Montréal   zuletzt   6   5   4   3   2   1 
Arrêt-Schild. Foto: Paul Morf Gronert Testan-Stop-Schild im Khanawake-Reservat. Foto: Paul Morf Gronert
Stoppschilder. [12.07.2005 pmg] Die Französisch-Kanadier sehen sich als Insel in einem englischsprachigen Meer. Zwar sind die kulturellen und wirtschaftlichen Einflüsse durch die USA in Québec allgegenwärtig, doch findet die politische Auseinandersetzung mit dem innerkanadische Gegenüber, den englischsprachigen Landesteilen nach meiner Beobachtung mehr Aufmerksamkeit. Die seit mehreren Jahrzehnten aktiv verfolgte Sprachpolitik soll zumindest der französischen Sprache helften sich als wichtigstem Ausdruck der eigenen Kultur zu behaupten. In den siebziger Jahren nahmen sich frankophone Aktivisten in Montréal der achteckigen, roten Verkehrsschilder an, die es hier wesentlich häufiger gibt als in Deutschland. Sie übermalten den weißen Schriftzug "STOP" mit "ARRÊT".
Heute steht in Québec auf allen diesen Schildern ganz regulär "ARRÊT". Bis auf eine Ausnahme: Wenn man in ein Indianerreservat fährt, wird man plötzlich zweisprachig zum Anhalten aufgefordert, mit dem englischen "STOP" und dem indianischen "TESTAN".

Siehe auch Stoppschilder Nachtrag

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