Online-Casinos. [25.07.2005 pmg] Das Kahnawake-Reservat, südlich von Montréal, ist in den letzten Jahren zum weltweit wichtigsten Host für Internet-Spielcasinos geworden. Es war nur eine ganz kleine Zeitungsmeldung, die das von ein paar Tagen bekannt machte. Unter den 100 am häufigsten besuchten virtuellen Glückspieletablissements sind mindestens 20, die Kahnawake beherbergt. Der wichtigste Grund hierfür ist sicher die in den Reservaten der First Nations geltende Steuerbefreiung. Doch darüber hinaus scheint sich gerade Kahnawake auf die Online-Casinos spezialisiert zu haben. Hier gibt es eine Kommission, die überwachen soll, dass alles ordnungsgemäß abläuft.
Eine Genehmigung der Kahnawake Gaming Commission hat auch "Golden Palace". Den Namen dieses Online-Casinos trug ein 31-jähriger Montréaler auf dem nackten Oberkörper, als er im vergangenen Jahr die Olympischen Spiele in Athen störte. Während des Syncronspringens der Männer vom Dreimeterbrett sprang er mit einem blauen Ballettröckchen bekleidet vom Brett einer Nebenanlage. Er wurde anschließend von einem griechischem Gericht zu einer fünfmonatigen Haftstrafe verurteilt und gegen Zahlung einer Kaution frei gelassen. (Bei den zurzeit in Montréal stattfindenden Schwimmweltmeisterschaften ist der Mann bisher noch nicht in Erscheinung getreten.) Auf der anderen Seite (des Atlantiks) wurde "Golden Palace" für diesen umstrittenen PR-Scherz durch die Kahnawake Gaming Commission abgemahnt. Wegen der negativen Auswirkungen auf das Ansehen der Online-Glücksspiel-Gemeinde wurde außerdem vereinbart, dass das Casino eine "substanzielle Spende" an eine Einrichtung in Kahnawake zahlt.
Erst vor kurzem hat die virtuelle Spielbank wieder von sich reden gemacht, als das Unternehmen den so genannten "Papst-Golf" ersteigert hat. Der PKW, dessen Erstbesitzer ein gewisser Joseph Ratzinger war, wechselte für 188.938,88 Euro in den Besitz des Goldenen Palasts, der das Fahrzeug, ähnlich wie einen positiven Schwangerschaftstest von Britney Spears für Werbezwecke verwenden will.
Siehe auch
Pow-Wow und
First Nations
-> Kahnawake Gaming Commission
-> Gamblers Anonymous